Chillen inklusive

Spätestens wenn aus Kindern mit Behinderung Jugendliche werden, wird auch die Freizeit zum Problem. Die wenigsten pflegen unkomplizierte Freundschaften am Wohnort, wie das andere Jugendliche tun. Viele kennen kaum Gleichaltrige in der Nachbarschaft, weil sie nur selten mit ihnen gemeinsam wohnortnahe Schulen besuchen. In dem Alter, in dem Jugendliche ohne Behinderung sich ihre eigene Peergroup suchen und deren Gesellschaft zunehmend viel spannender finden als die ihrer Eltern, bleiben Jugendliche mit Behinderung an den Nachmittagen, an den Wochenenden und in den Ferien auf ihre Eltern zurückgeworfen.

Im Projekt Chillen inklusive wollten wir erproben, ob sich das ändern lässt. Wir dachten: Warum sollen Jugendliche mit Behinderung nicht einfach das Jugendzentrum um die Ecke zu ihrem Raum für Freizeit machen? Die Offene Jugendarbeit ist nach ihrem Selbstverständnis ein Ort für alle Kinder und Jugendlichen. Die Jugendlichen mit Behinderung wiederum brauchen dringend Freizeitangebote. Das sollte doch zusammen passen.

Drei Jahre lang haben wir Jugendliche mit Behinderung unterstützt, die Angebote der Offenen Jugendarbeit in ihrer Nähe zu nutzen. Damit Hindernisse für ihre Teilhabe überwunden werden können, haben wir den Einrichtungen für ihre inklusive Entwicklung Beratung angeboten. So konnten wir im Laufe des Projekts anhand der Einzelfälle Erkenntnisse sammeln, wie Inklusion im Jugendfreizeitbereich gelingt und welche Hindernisse eine Teilhabe oft verhindern. Unsere Arbeit, ihre Erkenntnisse und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung durch die TH Köln haben wir in einem Buch zusammengefasst.

Soviel sei hier verraten: Nicht nur die Offene Jugendarbeit hat die inklusive Entwicklung noch vor sich. Auch die Familien brauchen viel Ermutigung, den Weg ihrer Kinder mit Behinderung in die Mitte der Jugendgesellschaft zuzulassen. Das bedeutet: Inklusive Entwicklung vollzieht sich auch in der Jugendarbeit nicht "von allein". Die Jugendhilfeplanung muss erkennen, dass auf dem Weg viel Arbeit geleistet werden muss.

Das Buch zum Projekt Chillen inklusive können Sie hier bestellen

 

Projektleitung: Eva-Maria Thoms und Christine v. Kirschbaum

Projektlaufzeit: September 2016 bis September 2020

Gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege

 

 

Der Projektbericht im Buch "Chillen inklusive"

In dem Buch haben wir unsere Erfahrungen zusammengetragen. Es zeigt verschiedene Ansätze, Stolpersteine ebenso wie Handlungsmöglichkeiten auf, wie Jugendliche mit Behinderungen in die Angebote der Jugendarbeit integriert werden können.

Inhaltsverzeichnis

Sie können das Buch direkt auf unserer Webseite bestellen.

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